DSAG-Jahrestagung 2022 - Arbeitsgruppe EHS und Produktkonformität

Von 11. bis 13. Oktober fand Die DSAG-Jahrestagung in Leipzig statt und ihre 3-tägige Agenda war vollgepackt mit Keynotes, Präsentationen und praktischen Übungen von SAP, Partnern, der Industrie und der DSAG. Auch die DSAG-Arbeitsgruppe EHS und Product Compliance war mit drei Vorträgen vertreten, die vom Co-Vorsitzender der Arbeitsgruppe, Markus Pogrzeba, moderiert wurden.

Wolfgang Bock, Chief Product Owner SAP EHS bei SAP SE, eröffnete die Konferenz. Er begann seinen Vortrag mit einem kurzen Überblick über die Geschichte von EHS bei SAP und erläuterte anschließend die Nachhaltigkeitsstrategie von SAP - die Steuerung auf Null: Null Emissionen aufgrund von Klimaschutz, Null Abfall durch Kreislaufwirtschaft und Null Ungleichheit durch soziale Verantwortung.

Als nächstes sprach Wolfgang über die Funktionen, die mit dem jüngsten onPrem-Release von SAP S/4HANA (Anfang Oktober 2022) verfügbar sind. Dazu gehören die neuen und verbesserten Apps im SAP EHS Incident Management, neue Tools für das Data Mining mit dem Analytical Path Framework und das komplett neu entwickelte Waste Management.

Abschließend erläuterte Wolfgang, was die Kunden beispielsweise vom Emissionsmanagement erwarten können; ein Bereich in dem die SAP Neuerungen zur Bereitstellung von Emissionserklärungen für das Abfallmanagement plant.

Nach einer kurzen Pause stellte Ralf Coenning, Chief Product Owner für Product Compliance bei der SAP SE, die Strategie der SAP für Product Compliance vor: Es wird eine komplette Erneuerung der Product Compliance in SAP S/4HANA geben. Einige der Hauptziele der Erneuerung sind die Rationalisierung von Prozessen durch Automatisierung und die Aktualität der eingebetteten regulatorischen Inhalte.

Anschließend fasste Ralf die neuesten Funktionen zusammen, die mit den Cloud-Releases verfügbar sind und in SAP S/4HANA 2022 kombiniert werden. Er zeigte die beeindruckende Liste der bereitgestellten regulatorischen Inhalte: 324.000 gelistete Stoffe, 9000 Phrasen, fast 800 Grafiken, über 200 Compliance-Anforderungen für die Vermarktbarkeit, 14 für Gefahrgut und 102 für das SDS-Management. Und das ist noch nicht alles. Ralfs Team ist immer noch sehr damit beschäftigt, die Compliance-Anforderungen und Datenpunkte für die Erstellung von Sicherheitsdatenblättern bereitzustellen.

Ralf zeigte einige weitere Highlights, wie die neue App zur Verwaltung von Meldungen an Giftnotrufzentren, die die Grundlage für die Integration von Partnerlösungen wie opesus EPN bildet. Seine Präsentation beendete er mit der Darstellung einer Roadmap bis 2025 und darüber hinaus.

Nach einer Gelegenheit zum Networking und zum Erkunden der Ausstellungen folgte der dritte Vortrag über die Implementierung von SAP S/4HANA EHS Incident Management von Lauma Fey und Neeraj Agrawal von Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG. Lauma stellte kurz Boehringer Ingelheim vor, ein Pharmaunternehmen in Familienbesitz mit den Geschäftsbereichen Human Health, Animal Health und Biopharma. Dort sind mehr als 52.000 Mitarbeiter beschäftigt und der Jahresumsatz beträgt rund 20 Milliarden Euro.

Neeraj erläuterte den Prozess des Vorfallsmanagements bei Boehringer Ingelheim, der mit niedrigschwelligen, einfach zu bedienenden Anwendungen zur Meldung von Vorfällen beginnt. Eine Möglichkeit ist eine mobile App, die auf dem Firmenhandy jedes Mitarbeiters installiert ist. Der andere Weg führt über eine einfache Webseite, auf der grundlegende Fragen zur Erfassung eines Vorfalls gestellt werden. Neeraj wies darauf hin, dass sich seit der Einführung der App die Zahl der gemeldeten Beinaheunfälle versechsfacht hat. Das liegt nicht daran, dass sich mehr Zwischenfälle ereignen,, sondern daran, dass es viel einfacher geworden ist, einen Beinaheunfall zu melden. So können bereits Maßnahmen ergriffen werden, bevor es zu einem schwerwiegenderen Vorfall kommt.

Für die mobile App wurde die Business Technology Platform (BTP) von SAP verwendet, die alle Daten in das zentrale SAP S/4HANA-System einspeist. Die Mitarbeiterdaten werden aus zwei Quellen geholt: Success Factors und einem lokalen deutschen HR-System. In seiner Zusammenfassung erwähnte Neeraj, dass die Nutzung all der neuen Technologien eine Herausforderung war, da es in diesem Bereich nur wenige Experten gibt. Wir gratulieren Lauma und Neeraj zum erfolgreichen Projektstart und danken ihnen für ihre interessante Präsentation.